Service- und Kontrollmanagement
Unterwegs für mehr SicherheitRegelmäßige Kontrollen in ganz Österreich stellen sicher, dass Pkw und Lkw die Maut für Autobahnen und Schnellstraßen ordentlich entrichten. Dafür zuständig: Die Kolleginnen und Kollegen vom Service- und Kontrollmanagement.
Rund 100 SKD-Mitarbeiter:innen sind österreichweit unterwegs und führen Mautkontrollen auf Autobahnen und Schnellstraßen durch. Damit allein ist der Job allerdings nicht getan. Im Rahmen ihrer Kontrollfahrten stehen die SKD-Mitarbeiter:innen allen Kundinnen und Kunden der ASFINAG helfend, beratend und informierend zur Seite: Pannenhilfe steht auf der Tagesordnung und bei Bedarf leistet der SKD unverzüglich Erste Hilfe.
98 Prozent aller Fahrzeuglenker:innen entrichten die Maut vorschriftsgemäß. Nur zwei Prozent der Fahrzeuge sind ohne gültige Vignette oder GO-Box unterwegs.
Aufgaben und Pflichten
Fahrzeuglenker:innen müssen durch deutlich sichtbare oder hörbare Zeichen angehalten werden – etwa durch Blaulicht, Anhaltekelle oder Leuchtschrift am Heck des Kontrollfahrzeuges. Mitglieder des SKD-Teams sind berechtigt, die Identität des:r Lenkenden und des:r Zulassungsbesitzers:in zu klären – etwa indem sie einen amtlichen Lichtbildausweis einsehen.
Kontrolliert werden dürfen insbesondere auch
- Zulassung
- Vignette des Pkws
- Typenschein des Lkws
- Gerät zur elektronischen Entrichtung der Maut (GO-Box)
- Fahrtenschreiber
- EG-Kontrollgerät
Allfällige Ersatzmauten dürfen entgegengenommen werden und im Bedarfsfall dürfen Fahrzeuglenker:innen sogar durch geeignete Maßnahmen (beispielsweise Radklammern, Abnahme von Fahrzeugpapieren) am Weiterfahren gehindert werden. Verweigert die Kundin, der Kunde das Zahlen der Ersatzmaut, kann die Einleitung eines Verwaltungsstrafverfahrens veranlasst werden.
Ersatzmauten für Pkw, Wohnmobil und Motorrad
- keine oder abgelaufene Vignette bzw. Streckenmaut
Pkw oder Wohnmobil: 120 Euro
Motorrad: 65 Euro
- Manipulation der Vignette
Pkw oder Wohnmobil: 240 Euro
Motorrad: 130 Euro
Werden die entsprechenden Beträge nicht beglichen, folgen hohe Verwaltungsstrafen. Diese reichen von 300 Euro bis 3.000 Euro.
Ersatzmaut für Lkw und Busse (Kraftfahrzeuge über 3,5 t tzGM)
Mautpreller:innen bekommen die Möglichkeit, innerhalb von fünf Stunden und 100 Kilometern, die Maut nachzuzahlen (zum Beispiel an einer GO Vertriebsstelle). Eine falsch, deklarierte Achsenzahl kann innerhalb von 96 Stunden nachgezahlt werden. Voraussetzung dafür ist ein bestehender Vertrag (aktive GO-Box). Nur wenn diese Maut nicht bezahlt wird, ist eine Ersatzmaut fällig.
Wie viel Ersatzmaut fällig ist, hängt vom Vorfall ab. Beispiele:
- Keine GO-Box oder unzureichendes Guthaben: 240 Euro
- Achsen zu niedrig eingestellt: 120 Euro
Wird die entsprechende Ersatzmaut nicht beglichen, folgen Verwaltungsstrafen von 300 Euro bis 3.000 Euro.
Vereidigte Mitarbeiter:innen
Alle Mitarbeiter:innen des SKD sind fundiert ausgebildet. Die achtwöchige Ausbildung erfolgt in den Bildungszentren der Sicherheitsexekutive. Über fünf Wochen wird Theorie gepaukt, ein sechzehnstündiger Erste-Hilfe-Kurs bringt erweiterte Fähigkeiten als Ersthelfer:in. Ab der sechsten Woche geht es ab in die Praxis: Raus auf die Straße, hin zum direkten Kundenkontakt. Mit einer kommissionellen Prüfung schließt die Ausbildung zum vereidigten Mautaufsichtsorgan ab.
Automatische Vignettenkontrolle
Neben der manuellen Kontrolle wird die Vignette auch mit Kameras überprüft. Dort, wo aus Gründen der Verkehrssicherheit keine Ausleitung und Anhaltung durch die Mautaufsicht möglich ist, kommt die Automatische Vignettenkontrolle (AVK) zum Einsatz (zum Beispiel auf mehrspurigen Stadtautobahnen). Derzeit sind 21 Kamerasysteme in Verwendung. Die Standorte der mobilen Anlagen wechseln alle sieben bis 14 Tage.
So funktioniert das „elektronische Auge“
Das Kameragehäuse wird über einer Fahrspur montiert und überprüft von dort aus zweispurige Kraftfahrzeuge bis 3,5t technisch zulässiger Gesamtmasse. Bei Durchfahrt werden die Windschutzscheibe auf das Vorhandensein einer Klebevignette, sowie das Kennzeichen gescannt. Mit einer dahinterliegenden Datenbank wird abgeglichen, ob eine Digitale Vignette auf das Kennzeichen registriert ist. Fahrzeuge ohne gültige Vignette werden vom Aufnahmesystem erkannt. Ausschließlich in begründeten Verdachtsfällen werden vom System sowohl ein Überblicksbild mit Kennzeichen als auch ein Detailbild von der Windschutzscheibe aufgenommen und abgespeichert. Anschließend werden die Beweisbilder von Mitarbeiter:innen im ASFINAG Enforcement Center zusätzlich noch manuell auf Richtigkeit überprüft.